Pilgertag: Sorget euch nicht-don´t worry be happy

„Heute nehmen wir uns Sorgenfrei!“

Ein kühler Samstagmorgen am 24.Mai 2025 mit kurzem Regenschauer vor Beginn des Pilgertages auf dem Nikolausweg ließen auf den Gesichtern des organisierenden Nikolausteams Sorgenfalten entstehen. Aber darum sollte es heute doch gehen: „Sorget euch nicht- Don´t worry-be happy“. Hoffnung, Gottvertrauen mit einer Portion Gelassenheit sollen uns helfen, Situationen hinzunehmen, aber auch das zu tun, was uns möglich ist.

Bereits nach der Morgenandacht in St. Nikolauskirche durch Pfarrerin Lea Quer entspannten sich die Sorgenfalten. In Ihrer Andacht berichtete Frau Quer einfühlsam von den Sorgen, die ein Sonntagabend im Hinblick auf die beginnende Woche mit Ihren Anforderungen bereiten können. Nun sei es aber erst Samstagmorgen, dieser halte seine eigenen Möglichkeiten und auch Überraschungen bereit. Man solle sich nicht der Freude des Jetzt durch die Sorgen des nächsten Tages berauben lassen. Mit dem Pilgersegen ging es anschließend auf den 15km langen Rundweg.

Welche Strategien gibt es, um sich nicht im Sorgennebel ohne Ausblick auf eine Lösung zu verlieren? Auf der Nordseite des Wiehengebirges mit weitem Ausblick auf das Große Torfmoor, berichtete Kerstin Strüber bei inzwischen herrlichem Wetter der 30köpfigen Pilgergruppe darüber. Sie spannte den Bogen von der guten Fürsorge zu dem belastenden Sorgenkarussell. Den Fokus verändern, sich auf das Heute beziehen, in Bewegung kommen, sich mitteilen oder ein Best-Case-Szenario sich vorstellen, sind Möglichkeiten, sich von starren negativen Sorgengedanken abzuwenden. Wichtig sei es, ins Handeln zu kommen. Während der Zeiten, in denen schweigend gegangen wurde, konnte das Gehörte nachklingen. Zusätzlich regte Ute Kämper an, sich auf die Sinne zu fokussieren, um im Moment zu sein. So hörten die Teilnehmenden bewusst auf Vogelgezwitscher, Blätterrauschen oder Schrittgeräusche, sahen die Vielfalt der Natur und spürten Sonne und Wind auf der Haut.

Mit Glockengeläut und der Probe zu Pippi Langstrumpf kam die Gruppe zur kurzen Brotzeit auf der Freilichtbühne in Nettelstedt an. Hier bot das Vereinsmitglied der Freilichtbühne Nettelstedt Jörg Röding ganz spontan freundlicherweise an, Wissenswertes über die gut 100jährige Freilichtbühnengeschichte zu erzählen. Über diese glückliche Fügung freuten sich alle sehr.

Mit Gitarrenklängen eröffnete das Ehepaar Mailänder die Mittagsandacht in der Gabrielkirche. In wunderbaren bildhaften Texten ließ Britta Mailänder Sorgenschiffe vorbei ziehen, ließ ein Ehepaar die unnötigen Sorgen diskutieren mit dem Fazit: „Liebes, schenk Freude, statt dich zu sorgen.“ Gestärkt durch das von Björn Mailänder gespielte Lied „seinen Weg im Gehaltensein Gottes zu gehen“ zog die Gruppe weiter auf dem Nikolausweg in Richtung Großes Torfmoor zur ausgiebigen Kaffee/Kuchenpause ins Nabu Moorhus. Während der letzten 3km Wanderstrecke zurück nach Gehlenbeck zog kräftiger Wind auf. Doch bevor der Regen dann einsetzte, war die Gruppe dankbar am Ziel angekommen und stimmte fröhlich in das von Christoph Kämper vorgetragenen Lied „Don´t worry be happy“ mit ein.

Ute Kämper

Konfi-Pilgern 24.09.2022

 

Ein Rückblick auf einen gemeinsamen Weg

 

Ich will dich segnen und du wirst ein Segen sein

unter dieser Überschrift fand am 24. September ein Pilgertag der Konfirmandinnen und Konfirmanden auf dem Nikolausweg statt.

 

Graue Regenwolken hingen an diesem Tag über dem Wiehengebirge, als die Konfirmandinnen und Konfirmanden an diesem Samstagmorgen nach und nach am Gemeindehaus in Gehlenbeck eingetrudelt sind. Vorbereitet hatten sie sich auf diesen Tag. Die Rucksäcke waren gepackt, der Proviant war gut verstaut und alle waren gegen den Regen und für die Herausforderungen des Wegs ausgerüstet.

 

Ein Weg, der die Gruppe in 7km – von Schnathorst nach Oberlübbe – einmal quer über das Wiehengebirge geführt hat. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von den beiden Pilgerbegleiterinnen Ute Kämper und Kerstin Strüber, die den Konfirmandinnen und Konfirmanden an diesem Samstag auf anschauliche Art und Weise zeigen konnten, was es bedeutet, sich auf den Weg zu machen.

 

Auf dem Weg lagen für die Konfirmandinnen und Konfirmandin kleinere und größere Herausforderungen. Gemeinsam überwanden sie Höhen und Tiefen auf dem Weg durch den Wald. Sie übten sich im bewussten Schweigen und erlebten, was es bedeuten kann, einander zum Segen zu werden, einander auf dem Weg zu helfen, die Augen für die anderen in der Gruppe offen zu halten und auch die Natur um uns herum nicht aus dem Blick zu verlieren.

 

Während der Mittagspause wurde die Gruppe von Mitarbeiterinnen des CVJM Gehlenbeck und Dieter Riechmann besucht, die die Jugendlichen nach ihrer wohlverdienten Pause spielerisch als Gruppe herausforderten.

 

Eingerahmt wurde der Weg der Konfirmandinnen und Konfirmanden durch gemeinsame Andachten in den Kirchen in Schnathorst und Oberlübbe, die Raum eröffneten, über den erlebten Weg ganz persönlich nachzudenken.

 

Trotz Regen haben es die Konfirmandinnen und Konfirmanden an diesem Tage als Gruppe geschafft, gemeinsam das Wiehengebirge zu überqueren und sie erlebten, was alles geschehen kann, wenn man sich dazu entscheidet, loszugehen.

 

                                                                               Lea Queer, Vikarin, ev. Kirchengemeinde Gehlenbeck

Pilgertag 2022: Alt wie ein Baum

Für Pilger ist alles ein Geschenk!


Rückblick auf den Pilgertag am 7. Mai 2022


Die „Nikolausgruppe“ um Ute Kämper und Kerstin Strüber bot am Samstag den
7. Mai 2022 einen Pilgertag zum Thema „Alt wie ein Baum“ an. Die 20
Gruppenteilnehmer kamen aus A wie Alswede bis W wie Wehdem.
Die 14 km Wegstrecke ging von der St.-Nikolaus-Kirche in Gehlenbeck über den
Kammweg des Wiehengebirges nach Oberlübbe zur ev. Kirche und nach
Eickhorst zurück.


Schon in ihrer Morgenandacht griff Pfarrerin Barbara Fischer das Tagesthema
auf. Anhand der Schöpfungsgeschichte im Buch Mose erzählte sie vom Baum
der Erkenntnis zwischen Gut und Böse. „Mögen wir Menschen die Weisheit der
alten Bäume haben, um die richtigen Entscheidung für uns und unsere
Lebenswelt zu treffen“, gab sie als Fazit den Pilgernden mit einem Pilgersegen
mit auf den Weg. Ingeborg Renz an der Orgel umrahmte mit ihrer einfühlsamen
Liedauswahl z.B. Die Morgenröte aus Peer Gynt, die Andacht.


„Der älteste Baum Deutschlands ist eine Sommerlinde in Schenklensfeld in
Hessen. Ihr ungefähres Alter beträgt 1000 Jahre und ihr Stammumfang liegt bei
17,4 Metern“. Mit dieser Ausführung begann Kerstin Strüber ihren Vortrag zur
Ökologie des Waldes bzw. der Bäume. Den überall wahrzunehmenden
Waldschäden durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall wurden Ideen
der angepassten Wiederbewaldung gegenübergestellt. Besonders deutlich
wurde am Beispiel eines Baumes in einem alten Steinbruch, wie
widerstandsfähig und angepasst die Natur agiert. Eine alte Buche wächst aus
Steinschichten heraus. Woher bekommt sie ihr Wasser? Welche Unterstützung
erfährt sie? Hier gab es die Antwort, dass das unterirdische Wurzel- und
Pilzgeflecht mit anderen Bäumen der gleichen Art nicht nur kommuniziert,
sondern auch unterstützend hilft. Sind diese Informationen nicht sinnbildlich
auch auf die solidarische Lebensgemeinschaft der Menschen übertragbar?
Schon Jesus forderte uns auf, in den Bäumen ein Gleichnis zu sehen. In einer
Baummeditation gingen die Pilgernden Sinnbildern nach wie z.B. wodurch bin
ich in meinem Leben verwurzelt? Was gibt mir Halt? Kann ich mich so wie eine
Baumkrone entfalten?

Ein herzliches Willkommen erwartete die Gruppe in Oberlübbe, Kaffee und
Kuchen standen im Gemeindehaus bereit. Pfarrer Melitz bezog sich bei seiner
Mittagsandacht in der 100 Jahre alten Oberlübber Kirche auf das
Unterwegssein. Krisen annehmen und doch hoffnungsvoll Weitergehen, so wie
in dem gesungenen Lied: „Vertraut den neuen Wegen“.


Ein für alle unerwartetes Geschenk gab es kurz nach dem Wiederaufbruch in
Oberlübbe. Das freundliche Ehepaar Dorff des Lohofs lud die Gruppe spontan
zu einer Gartenbesichtigung ein. Ein riesiges Gartengelände mit Wald,
Obstwiese, Badeteich, lauschigen Sitzecken und Skulpturengarten durfte
erkundet werden.
Mit strahlenden Gesichtern wurden die letzten Kilometer noch vor dem Regen
geschafft. Gitarrenklängen von Christoph Kämper zu dem alten Puhdys- Hit „Alt
wie ein Baum“ ließen den wunderbaren und gesegneten Pilgertag ausklingen.

Verfasserin: Ute Kämper

Erfahrungen

 

Info zur Eröffnung

 Pilgertag 2019 : Sonne der Gerechtigkeit

 

Pilgertag 2022: Alt wie ein Baum

Neue Wegweiser mit Kilometerangaben

Für Pilger ist alles ein Geschenk!

Rückblick auf den Pilgertag am 7.Mai 2022

Die „Nikolausgruppe“ um Ute Kämper und Kerstin Strüber bot am Samstag den 7. Mai 2022 einen Pilgertag zum Thema „Alt wie ein Baum“ an. Die 20 Gruppenteilnehmer kamen aus A wie Alswede bis W wie Wehdem. Die 14 km Wegstrecke ging von der St. Nikolauskirche in Gehlenbeck über den Kammweg des Wiehengebirges nach Oberlübbe zur ev. Kirche und nach Eickhorst zurück.

Schon in ihrer Morgenandacht griff Pfarrerin Barbara Fischer das Tagesthema auf. Anhand der Schöpfungsgeschichte im Buch Mose erzählte sie vom Baum der Erkenntnis zwischen Gut und Böse. „Mögen wir Menschen die Weisheit der  alten Bäume haben, um die richtigen Entscheidung für uns und unsere Lebenswelt zu treffen“, gab sie als Fazit den Pilgernden mit einem Pilgersegen
mit auf den Weg. Ingeborg Renz an der Orgel umrahmte mit ihrer einfühlsamen Liedauswahl z.B. Die Morgenröte aus Peer Gynt, die Andacht.

„Der älteste Baum Deutschlands ist eine Sommerlinde in Schenklensfeld in Hessen. Ihr ungefähres Alter beträgt 1000 Jahre und ihr Stammumfang liegt bei 17,4 Metern“. Mit dieser Ausführung begann Kerstin Strüber ihren Vortrag zur Ökologie des Waldes bzw. der Bäume. Den überall wahrzunehmenden
Waldschäden durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall wurden Ideen der angepassten Wiederbewaldung gegenübergestellt. Besonders deutlich wurde am Beispiel eines Baumes in einem alten Steinbruch, wie widerstandsfähig und angepasst die Natur agiert. Eine alte Buche wächst aus
Steinschichten heraus. Woher bekommt sie ihr Wasser? Welche Unterstützung erfährt sie? Hier gab es die Antwort, dass das unterirdische Wurzel- und Pilzgeflecht mit anderen Bäumen der gleichen Art nicht nur kommuniziert, sondern auch unterstützend hilft. Sind diese Informationen nicht sinnbildlich
auch auf die solidarische Lebensgemeinschaft der Menschen übertragbar? Schon Jesus forderte uns auf, in den Bäumen ein Gleichnis zu sehen. In einer Baummeditation gingen die Pilgernden Sinnbildern nach wie z.B. wodurch bin ich in meinem Leben verwurzelt? Was gibt mir Halt? Kann ich mich so wie eine
Baumkrone entfalten?

Ein herzliches Willkommen erwartete die Gruppe in Oberlübbe, Kaffee und Kuchen standen im Gemeindehaus bereit. Pfarrer Melitz bezog sich bei seiner Mittagsandacht in der 100 Jahre alten Oberlübber Kirche auf das Unterwegssein. Krisen annehmen und doch hoffnungsvoll Weitergehen, so wie in dem gesungenen Lied: „Vertraut den neuen Wegen“.

Ein für alle unerwartetes Geschenk gab es kurz nach dem Wiederaufbruch in Oberlübbe. Das freundliche Ehepaar Dorff des Lohofs lud die Gruppe spontan zu einer Gartenbesichtigung ein. Ein riesiges  Gartengelände mit Wald, Obstwiese, Badeteich, lauschigen Sitzecken und Skulpturengarten durfte
erkundet werden. Mit strahlenden Gesichtern wurden die letzten Kilometer noch vor dem Regen
geschafft. Gitarrenklängen von Christoph Kämper zu dem alten Puhdys- Hit „Alt wie ein Baum“ ließen den wunderbaren und gesegneten Pilgertag ausklingen.

Verfasserin: Ute Kämper

3. Pilgertag

Am Nabu-Moorhus

3. Pilgertag am 11.Mai 19  –  von Oberlübbe nach Gehlenbeck

Rückblick auf den Pilgertag auf dem Nikolausweg am 11. Mai 2019

Sonne der Gerechtigkeit – Pilgertag in Gehlenbeck

Unter dem Lied stand der Pilgertag, der dieses Mal von Oberlübbe bis Gehlenbeck ging.

Pfarrerin Christine Scheele und Ute Kämper vom Organisationteam “Nikolausgruppe” der ev. Kirchengemeinde Gehlenbeck

Pfarrerin Christine Scheele, die die fast 40 Pilgerinnen und Pilger einstimmte, betonte die Einzigartigkeit des Momentes, aus der das Handeln hervorgeht. Gemeinsam ging es von der Oberlübber Kirche über Eickhorst nach Nettelstedt. Auf den Stationen erhielt die Gruppe Informationen zu Fragen der Klimaerwärmung und des Plastikmülls. Trotz des zum Teil dunklen Himmels liefen sie die 15 Kilometer ohne Regenschauer. Ute Kämper, die die Pilgergruppe leitete sagte am Ende des Tages: “Wir haben eine tolle Gruppengemeinschaft erlebt und fühlten uns sehr beschenkt, mit dem, was uns auf dem Weg entgegen kam.” 

Herr Riechmann am Duststeinweg

Nach der Morgenandacht durch Pfarrerin Scheele in der Oberlübber Kirche zog die Gruppe zum „Duststeinweg“ in Oberlübbe zur Familie Riechmann. Am Wegrand in einem Bachlauf befinden sich hier die sogenannten Duststeine, deren Entstehung Herr Riechmann auf die Ur-Nordsee, deren Küste sich einst am Fuß des Wiehengebirges befand, zurückführte. Dieses harte poröse Gestein soll als Schicht im Erdreich sein und tritt am „Duststeinweg“ durch eindrucksvolle Variationen an Tageslicht. Dem ausgeschilderten Nikolausweg folgend durch die Maschlandschaft  gelangte die Gruppe zur nächsten Pilgerstation in Eickhorst.

Pfarrer Lenhart der Freien Christengemeinde, eine Pfingstgemeinde, empfing die Pilger mit einer kurzen Vorstellung des Gemeindelebens und legte anschließend die Nikolauslegende vom „Ungerechten Stadthalter“ aus. Mit den Worten: „Mögen Sie nicht in die Situation einer ungerechten Behandlung durch Mitmenschen kommen und mögen Sie erkennen, wenn Sie anderen gegenüber ungerecht gehandelt haben“ schickte er die Gruppe auf die nächste Teiletappe nach Nettelstedt zur Gabrielkirche.

Kerstin Strüber in der Gabrielkirche zum Thema Klimagerechtigkeit

Hier stand die Klimagerechtigkeit im Mittelpunkt. Eindrücklich trug Kerstin Strüber aus dem Orga-Team der „Nikolausgruppe“ Fakten zur Klimaerwärmung und deren Folgen vor. Besondere Beachtung fand die Tatsache, dass 3% der terrestrischen Erdoberfläche von Mooren bedeckt ist und diese doppelt so viel Co2 speichern als die weltweiten Wälder in ihrer Biomasse. “Dieses Ökosystem sollten wir um unser selbst Willen bewahren und der Erderwärmung nicht weiteren Vorschub leisten. Die schweren Folgen der Klimaveränderung betrifft in erster Linie die Ärmsten der Welt. Klimagerechtes Handeln fängt bei der Achtung der Schöpfung Gottes an. Der Mensch ist ein Teil von ihr und sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein.”

Das “Große Torfmoor”

Die Schönheit und Vielfalt des Naturschutzgebietes „Großes Torfmoor“ erkannte die Pilgergruppe beim schweigenden Gehen auf den weichen Moorpfaden zum „Nabu-Moorhus“. Selbstgebackener Kuchen und Kaffee warteten hier zur Stärkung auf die Pilger.

Bei Kaffee und Kuchen im Nabu-Moorhus

Die Thematik „Sonne der Gerechtigkeit“ wurde noch einmal  von der Ortspfarrerin Barbara Fischer aus Gehlenbeck in der St. Nikolaus-Kirche in ihrer Abschlussandacht aufgenommen. Die Sonne – Symbol der Hoffnung durch Gottes Wort – lässt immer einen Neuanfang zu. Die Sonne als Ermunterung, neue Wege zu gehen, neues Handeln einzuüben.

Pfarrerin Barbara Fischer während der Abschlußandacht in der St.-Nikolaus-Kirche in Gehlenbeck

Verfasserin: Ute Kämper (Nikolausgruppe der ev. Kirchengemeinde Gehlenbeck)

Ziel

xxxx

Weg

Die sogenannte Südroute führt den Pilger von der Bergkuppe in Bergkirchen durch das Wiehengebirge nach Schnathorst. Von hier überquert man den Kammweg zur Nordseite des Wiehens und gelangt nach Gehlenbeck. Weite Ausblicke nach Süden ins Ravensberger Hügelland und nach Norden in die Norddeutsche Tiefebene belohnen den Pilger bei seinen Auf- und Abstiegen im Wiehengebirge.

Die sogenannte Nordroute führt durch ebene Landschaften geprägt durch kleine Dörfer, Wiesen und Felder auf größtenteils asphaltierten Nebenwegen. Von hier aus ist die Alternativroute durch das Große Torfmoor ausgeschildert.

Blick auf die Norddeutsche Tiefebene

Orte

Nördliche und südliche Pilgerrouten zwischen Gehlenbeck und Bergkirchen entlang des Wiehengebirgszuges

Bergkirchen

Ev. Kirche in Bergkirchen – Nikolauskirche

In Bergkirchen steht die vom Standort älteste Kirche der Region. Nach einer Legende suchte der Sachsenfürst Widukind nach dem rechten Glauben. Auf sein Gebet hin scharrte sein Pferd mit dem Huf, und an der Stelle entsprang eine Quelle.

Die Wittekindsquelle in Bergkirchen unterhalb der Kirche

Dort wurde dann – vermutlich im Jahr 776 – eine Holzkirche errichtet. Die erste Holzkirche von Bergkirchen soll Papst Leo III. in Gegenwart von Karl dem Großen im Jahre 799 dem Heiligen Nikolaus von Myra geweiht worden sein.
Eine erste Steinkirche entstand vermutlich um 1200. Die unterste Steinlage ist bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1967 wieder entdeckt worden. Die südliche Wand dieses romanischen Baus ist in ganzer Länge und in voller Höhe erhalten. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1752.

Eine Besonderheit der Kirche sind die von dem Künstler Franz Xaver Braunmüller (1905-1993) gestalteten Buntglasfenster in Farben der mittelalterlichen Symbolik mit biblischen Themen.


Schnathorst

Diese 1902 erbaute Kirche (Vorgängerkirchen wahrscheinlich schon ab 1260) beeindruckt durch ihre Größe und bietet Platz für 1000 Gläubige. Sehr schön ist die Innengestaltung mit Holz und Wandmalerei.

Vom Berg aus hat man den “Überblick” – ein Blick auf den Ort Schnathorst.

Blick auf das Ravensberger Hügelland, Höhe Schnathorst

Gehlenbeck


Die Gehlenbecker St.-Nikolaus-Kirche ist das älteste Kirchengebäude am Nikolausweg. Das heutige Kirchengebäude ist im gotischen Stil im Jahr 1495 erbaut. Schon im 10. Jahrhundert gab es an dieser Stelle eine Vorgängerkirche. 1165 wird die “Nikolai-Kirche in Gelenbeke” erstmals urkundlich erwähnt. Reste eines Bilderzyklus’ zeigen im Innenraum an der Nordseite der Kirche ein Fresko des hl. Nikolaus im Bischofsornat.


Das Große Torfmoor

Das Große Torfmoor ist ein Hochmoor mit einem faszinierenden und geheimnisvollen Lebensraum. Das Naturschutzgebiet beherbergt eine große Anzahl seltener, teils vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Das Große Torfmoor besitzt eine europaweite Bedeutung für den Naturschutz.


Nettelstedt

Die Gabriel-Kirche ist 1960 erbaut, die Gemeinde wurde zwei Jahre später selbstständig. Nach einem Umbau erscheint sie hell und modern.

Der bronzene Engel Gabriel ist der Namensgeber der ev. Kirche in Nettelstedt

An der Außenwand weist der bronzene Verkündigungsengel Gabriel auf den Weg in die Kirche.

Pfr. Britta Mailänder lädt müde Pilger für eine Ruhepause auf der Pilgerbank vor dem Gemeindzentrum ein. Im Staufach der Bank befinden sich Flyer und Stempel.


Eickhorst

Die Freie Christengemeinde Eickhorst ist Teil der Pfingstbewegung. Bevor das Gemeindezentrum Mitte der 90-er Jahre erbaut werden konnte, traf sich die Gemeinde in einem Privathaus. Einen großen Bereich der Gemeindearbeit nehmen die christlichen Pfadfinder “Royal Ranger” ein.


Oberlübbe

Die Kirche wurde 1913 nach der Abspaltung von der Gemeinde Bergkirchen neu erbaut. Der Architekt J. Campani hatte diese Kirche neben einigen Schwesterkirchen in NRW in historisierendem Jugendstil entworfen. Anfang der 70-er Jahre wurden ein Hängekreuz, Altar, Kanzel und Taufstein durch den Künstler Kreutter erstellt.

Nikolaus

Wer war Nikolaus?

Die Gestalt des Nikolaus ist wahrscheinlich eine Verflechtung zweier Lebensgeschichten. Einmal geht es um den Bischof Nikolaus aus Myra, der im 4. Jahrhundert gelebt hat und zum anderen um den Bischof von Pinora aus dem 6. Jahrhundert. Beide wirkten in Lykien, Kleinasien, der heutigen Türkei. Gesicherte Fakten gibt es zumindest für den Nikolaus aus Myra kaum.

Das heißt jedoch nicht, dass die überlieferten Legenden gar nichts mit der Person des Nikolaus von Myra zu tun hätten. Geschichten können wahrer sein als historische Fakten. Die Aussagen der Geschichten  können eine innere Haltung ausdrücken, in denen der Charakter und die Werte einer Person gezeigt werden, auch wenn die Ausführungen einer  nicht strengen Historie unterliegen.


Legenden

Es gibt sehr viele Legenden, hier stehen beispielhaft drei der klassischen Legenden:

Stratelatenlegende (Stratelat bedeutete “Feldherr”) – die Rettung unschuldig zum Tode verurteilter Feldherren.

Sie gilt als die älteste Legende. Die Begebenheit spielte sich  zu Lebzeiten des Kaisers Konstantin ab (4.Jahrhundert).

Die wundersame Kornvermehrung  – Brot für Myra. Mit Überzeugungskunst überredet Bischof Nikolaus den Kapitän eines Schiffes von der Kornladung abzugeben, um die hungernde Bevölkerung von Myra zu retten.

Die drei armen Mädchen – durch drei Goldklumpen, die der Bischof des Nachts in das Haus der Mädchen legt, bewahrt er diese vor der Zwangsheirat bzw. Prostitution.


Verehrung

In der Ostkirche wurde St. Nikolaus schon ab dem 4./5.Jahrhundert verehrt. Ausgehend von der heutigen Türkei über Griechenland bis nach Russland. Heute gibt es kaum ein orthodoxes Gotteshaus, in dem sich nicht mindestens eine Nikolaus-Ikone fände. Selbst der Sowjetsozialismus konnte die Beliebtheit dieses Heiligen nicht unterdrücken, sondern musste versuchten, ihn in der Gestalt des “Väterchen Frost” zu integrieren.

Spätestens seit dem 8./9. Jahrhundert führten Wunderberichte über den Bischof Nikolaus auch in der Westkirche zur Verehrung. Die byzantinische Prinzessin Theophanu, Ehefrau von Kaiser Otto II., förderte die Verehrung in Deutschland, Frankreich und England, indem Kirchenbauten dem hl. Nikolaus geweiht wurden. Die Überführung seiner Gebeine 1087 von Myra nach Bari führte zu einer weiteren Verstärkung des Kultes in ganz Europa. Zur Zeit der Städtegründungen im 11./12. Jahrhundert wurde die Verehrung noch durch die Hansegründung erweitert. In jeder der Hanse angehörenden Städte wurde eine Nikolaus-/ Nikolaikirche geweiht, schließlich galt der hl. Nikolaus als Schutzpatron der Händler, Kaufleute, Seefahrer und Reisenden.


Schutzpatron

Der Hl. Nikolaus ist Schutzherr von Völkern wie Russen, Kroaten und Serben sowie Regionen wie Bari und Lothringen und verschiedener Städte z.B. Amsterdam, Meran und New York. Er ist Schutzpatron für z.B. Pilger, Schüler, Alte und Kinder. Zahlreiche Berufsgruppen wählten ihn als Schutzheiligen wie Schiffer, Kaufleute, Rechtsanwälte, Bäcker. Auch die Deutsche Hanse benannte ihn zum Schutzpatron. Durch das politische und soziale Engagement der Berufsgruppen der Hanse gingen die Nikolai-/Nikolauskirchen der Städte später in bürgerliche Hauptkirchen über, die auch noch in Regionen der Reformation das Patrozinium behielten.