„Heute nehmen wir uns Sorgenfrei!“
Ein kühler Samstagmorgen am 24.Mai 2025 mit kurzem Regenschauer vor Beginn des Pilgertages auf dem Nikolausweg ließen auf den Gesichtern des organisierenden Nikolausteams Sorgenfalten entstehen. Aber darum sollte es heute doch gehen: „Sorget euch nicht- Don´t worry-be happy“. Hoffnung, Gottvertrauen mit einer Portion Gelassenheit sollen uns helfen, Situationen hinzunehmen, aber auch das zu tun, was uns möglich ist.
Bereits nach der Morgenandacht in St. Nikolauskirche durch Pfarrerin Lea Quer entspannten sich die Sorgenfalten. In Ihrer Andacht berichtete Frau Quer einfühlsam von den Sorgen, die ein Sonntagabend im Hinblick auf die beginnende Woche mit Ihren Anforderungen bereiten können. Nun sei es aber erst Samstagmorgen, dieser halte seine eigenen Möglichkeiten und auch Überraschungen bereit. Man solle sich nicht der Freude des Jetzt durch die Sorgen des nächsten Tages berauben lassen. Mit dem Pilgersegen ging es anschließend auf den 15km langen Rundweg.
Welche Strategien gibt es, um sich nicht im Sorgennebel ohne Ausblick auf eine Lösung zu verlieren? Auf der Nordseite des Wiehengebirges mit weitem Ausblick auf das Große Torfmoor, berichtete Kerstin Strüber bei inzwischen herrlichem Wetter der 30köpfigen Pilgergruppe darüber. Sie spannte den Bogen von der guten Fürsorge zu dem belastenden Sorgenkarussell. Den Fokus verändern, sich auf das Heute beziehen, in Bewegung kommen, sich mitteilen oder ein Best-Case-Szenario sich vorstellen, sind Möglichkeiten, sich von starren negativen Sorgengedanken abzuwenden. Wichtig sei es, ins Handeln zu kommen. Während der Zeiten, in denen schweigend gegangen wurde, konnte das Gehörte nachklingen. Zusätzlich regte Ute Kämper an, sich auf die Sinne zu fokussieren, um im Moment zu sein. So hörten die Teilnehmenden bewusst auf Vogelgezwitscher, Blätterrauschen oder Schrittgeräusche, sahen die Vielfalt der Natur und spürten Sonne und Wind auf der Haut.
Mit Glockengeläut und der Probe zu Pippi Langstrumpf kam die Gruppe zur kurzen Brotzeit auf der Freilichtbühne in Nettelstedt an. Hier bot das Vereinsmitglied der Freilichtbühne Nettelstedt Jörg Röding ganz spontan freundlicherweise an, Wissenswertes über die gut 100jährige Freilichtbühnengeschichte zu erzählen. Über diese glückliche Fügung freuten sich alle sehr.
Mit Gitarrenklängen eröffnete das Ehepaar Mailänder die Mittagsandacht in der Gabrielkirche. In wunderbaren bildhaften Texten ließ Britta Mailänder Sorgenschiffe vorbei ziehen, ließ ein Ehepaar die unnötigen Sorgen diskutieren mit dem Fazit: „Liebes, schenk Freude, statt dich zu sorgen.“ Gestärkt durch das von Björn Mailänder gespielte Lied „seinen Weg im Gehaltensein Gottes zu gehen“ zog die Gruppe weiter auf dem Nikolausweg in Richtung Großes Torfmoor zur ausgiebigen Kaffee/Kuchenpause ins Nabu Moorhus. Während der letzten 3km Wanderstrecke zurück nach Gehlenbeck zog kräftiger Wind auf. Doch bevor der Regen dann einsetzte, war die Gruppe dankbar am Ziel angekommen und stimmte fröhlich in das von Christoph Kämper vorgetragenen Lied „Don´t worry be happy“ mit ein.
Ute Kämper